In diesem Beitrag wird die Wichtigkeit der nicht-finanziellen Auswirkungen (NFI) bei der Bewertung von sozial verantwortlichen Investitionen (SRI) herausgearbeitet und aufgezeigt, welchen Stellenwert NFI im Aktionsplan der Europäischen Kommission für eine grünere und sauberere Wirtschaft hat. Aufgrund der unzureichenden Erforschung von NFI in Theorie und Praxis wurde die Rolle von SRI-Fonds für die Nachhaltigkeitstransformation bisher nicht angemessen diskutiert. Dies hat dazu geführt, dass ein stetig steigender Marktanteil von SRI nicht zu ähnlichen Nachhaltigkeitserfolgen geführt hat. Das steht in starkem Gegensatz zu den Erwartungen der Investoren, der Selbstdarstellung des Sektors und den Zielen des Aktionsplans der Europäischen Kommission. Als Lösung erhebt die entwickelte ESRI-Perspektive NFI zu einem zweiten Eckpfeiler für Theorie und Praxis. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Rolle des SRI-Fondsmanagements als Transmissionsmechanismus, um die Geschäftspraktiken der Portfoliounternehmen in Richtung eines nachhaltigeren Verhaltens zu lenken.

In diesem Artikel wird dargelegt, wie sich die Perspektive in der Branche der sozial verantwortlichen Investitionen (SRI) von einer

Vermeidungs- zu einer Wirkungsperspektive verschoben hat. Es wird betont, wie wichtig es ist, die Strategien der SRI-Produkte ebenfalls zu ändern. Diese Studie strukturiert die empirischen Belege zu verschiedenen SRI-Strategien und gibt eine Handlungsempfehlung für Investoren und politische Entscheidungsträger. Es wird gezeigt, dass es tatsächlich gravierende Unterschiede in der Wirksamkeit von Ausschlüssen, positiven Ansätzen und Aktionärsengagement gibt und Aktionärsengagement zu bevorzugen ist. 

Unser Artikel untersucht wie "Investor Impact" in der ethischen Anlagepolitik von Anbietern sozial verantwortlicher Fonds berücksichtigt wird und erweitert damit das Wissen in diesem Bereich. Auf der Grundlage einer typologischen Inhaltsanalyse entwickeln wir zunächst ein wirkungsorientiertes Kategoriensystem, das in einem zweiten Schritt zur Unterscheidung von drei Typen von Fondsanbietern verwendet wird: ESG-Einsiedler, ESG-Botschafter und ESG-Evangelisten. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass sozial verantwortliche Fondsanbieter mit einer stärkeren Wirkungsorientierung, wie z.B. ESG-Evangelisten, auch Strategien anwenden, die mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Veränderung bei den Portfoliounternehmen erreichen. Im Gegensatz dazu konzentrieren sich Fondsanbieter mit einer schwächeren Wirkungsorientierung, wie z.B. ESG-Eremiten, mehr auf Reinheitsaspekte und setzen daher eher Strategien ein, die den Reinheitsanspruch verteidigen, aber auch eine schwächere Wirkung auf die Unternehmen zeigen.