Energiekontor

Depotübersicht & Einzelanalysen

Depotübersicht & Einzelanalysen


Energiekontor

Update 02.06.2022

Energiekontor

Update 02.06.2022

Geschäftsmodell

Das Kerngeschäft von Energiekontor erstreckt sich von der Planung über den Bau bis hin zur Betriebsführung von Windparks in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Portugal und den USA. Seit 2010 ist man auch im Bereich Solarenergie unterwegs. Es gibt 3 Geschäftsbereiche: 
  1. Projektentwicklung: Diese umfasst die gesamte Wertschöpfungskette von der Akquise bis zur Inbetriebnahme und dem Verkauf der Projekte einschließlich Repowering - sowohl für Wind als auch für Solarparks.
  2. Stromproduktion: Aktuell betreibt Energiekontor Wind- und Solarparks mit einer Nennleistung von rund 330 Megawatt und der Bestand soll bis 2023 auf 500 Megawatt anwachsen.
  3. Betriebsentwicklung: Diese umfasst sämtliche Aktivitäten nach Inbetriebnahme der Anlagen, wie Betriebsführung oder Effizienzsteigerungen

Investmentcase

Nur mit einem massiven Ausbau der erneuerbaren Energien wird Deutschland seine Ziele erreichen, den Klimawandel zu stoppen und sich von russischem Gas unabhängig zu machen. Dieser Ausbau geht jedoch nur über die Projektierer und hier ist Energiekontor mit einer Pipeline >7,7 GW hervorragend positioniert. Waren bisher die langwierigen Genehmigungsverfahren das Hauptproblem, so hat sich mit der Ampelregierung bzw. spätestens dem Ukrainekrieg im wahrsten Sinne des Wortes der "Wind gedreht". Die bereits wertvolle Pipeline hat durch das Ziel der Bundesregierung, Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und Abstandsregeln anzupassen, noch einmal an Wert gewonnen. Aber auch in Großbritannien oder den USA gibt es politischen "Rückenwind" für Energiekontor. Der Eigenbestand profitiert von den aktuell hohen Strompreisen und da man nur das in Projekte investiert, was man mit dem Eigenbestand verdient, verbessert dieses temporäre Phänomen die langfristigen Perspektiven deutlich.

Trigger

Das Sommerpaket der Bundesregierung sollte mit weiteren Erleichterungen in den Genehmigungsverfahren noch einmal einen Impuls liefern. Den größeren Trigger werden jedoch die Zahlen für das 1.Halbjahr bringen, da laut meinen Analysen die Windausbeute auf einem hohen Niveau liegt und dies dann auf hohe Strompreise trifft. Da man die Kostenblöcke recht stabil hält, wird das den Gewinn massiv ansteigen lassen. Da Energiekontor sich diese hohen Strompreise aktuell auch über 2022 hinaus mit dem Abschluss von PPAs sichert, dürfte dieser Effekt noch länger andauern. Ein weiterer möglicher Trigger wäre ein erneuter Verkauf einer Projektpipeline, wie es 2020 bei Nordex der Fall war. Ich gehe davon aus, dass die Multiplen hier jetzt deutlich höher liegen und damit der Kapitalmarkt die stillen Reserven bei Energiekontor erkennen würde.

Risiken

Sowohl steigende Zinsen als auch steigende Stahlpreise beeinflussen die Profitabilität negativ. Solange die Strompreise und damit die Projektpreise, wie aktuell, sehr hoch sind, ist das kein Problem - sollte es jedoch hier zu einer Wende kommen, wie z.B. 2020, als es teilweise sogar negative Strompreise gab, dürfte das dann jedoch einen doppelt negativen Effekt auf die Profitabilität haben. Dazu kommen die Lieferkettenprobleme, die jedoch nur temporär sind und das Unternehmen bisher nicht gebremst haben. Ein politisches Risiko stellen mögliche Markteingriffe dar, wie aktuell in Italien, Belgien oder Großbritannien - für Deutschland halte ich solch ein Szenario jedoch für sehr unwahrscheinlich.

Nachhaltigkeit

Als Anbieter von nachhaltigem Strom und Projektierer von Wind und Solarparks trägt das Unternehmen direkt dazu bei, den Klimawandel zu stoppen. Die Unternehmensvision seit der Gründung lautet daher auch, die komplette Stromversorgung aus 100% erneuerbaren Energien zu sichern - und das ohne staatliche Subventionen.

Ermittlung des fairen Wertes - Ansatz: SOTP-Analyse

 Da Energiekontor über hohe stille Reserven verfügt (man hat bis zum Verkauf eines Windparks hohe Kosten für die Projektentwicklung, denen fast keine Erträge gegenüberstehen und bilanziert die Windparks im Eigenbestand zu Anschaffungs- und Herstellungskosten), ist aus meiner Sicht der SOTP-Ansatz richtig. Hier bin ich wie folgt vorgegangen:

1.Wert Projektpipeline ermitteln: 
Transaktionen, in denen keine fertigen Projekte, sondern eine Pipeline mit unfertigen Projekten den Besitzer gewechselt haben, sind selten. Der Deal von Nordex gibt einen Wert von ca. 0,15 Mio./MW, die letzte Transaktion von Baywa einen Wert von 0,16 Mio./MW. Allerdings ist wenig über die Qualität der Pipeline bekannt (sprich in welcher Phase sich die Projekte beim Verkauf befanden). Bei Energiekontor sind zahlreiche Projekte mittlerweile in den lukrativen Phasen 3-5, weswegen ich mir durchaus ein höheres Multiple vorstellen könnte. Auch waren die genannten Transaktionen vor dem starken Anstieg der Strompreise sowie den Änderungen in den Genehmigungsverfahren. Aus Vorsichtsgründen gehe ich dennoch einfach von den 0,16 Mio./MW aus. Für das Wachstum der Projektpipeline orientiere ich mich an den historischen Wachstumsraten. 
Stichtag Pipeline Wert
31.12.2021 7,7 GW 1,23 Mrd.
31.12.2022 9,2 GW 1,47 Mrd.
31.12.2023 10,3 GW 1,65 Mrd.
31.12.2024 11,5 GW 1,84 Mrd.

2.Wert Eigenbestand ermitteln:

Hier gibt es bessere Vergleichswerte, die zwischen 0,8 und 1 Mio. /MW schwanken. Auch hier nehme ich aus Vorsichtgründen den unteren Rand. Aufgrund der stark gestiegenen Strompreise erhöhe ich diesen Wert jedoch um 10% (was bei einer mittleren Restlaufzeit von knapp 14 Jahren bei Energiekontor einem Strompreisanstieg von 140% entspräche - die Preise sind jedoch seit 2021 um deutlich mehr gestiegen und dieses hohe Preisniveau hat sich Energiekontor teilweise auch schon für längere Zeiträume gesichert, auch hier bin ich also durchaus "vorsichtig" unterwegs). Für das Wachstum des Eigenbestands orientiere ich mich an den historischen Wachstumsraten.

Stichtag Eigenbestand Wert
31.12.2021 0,33 GW 0,3 Mrd.
31.12.2022 0,4 GW 0,36 Mrd.
31.12.2023 0,5 GW 0,45 Mrd.
31.12.2024 0,6 GW 0,54 Mrd.

3.Wert Betriebsführung:

Dieser Bereich ist zu vernachlässigen in der Gesamtbetrachtung, daher setzte ich den Wert mit 0 an (obwohl man auch 5, 10 oder 15 Mio. nehmen könnte).

4.SOTP vs. Enterprise Value:

Die Summe aus Projektpipeline und Eigenbestand vergleiche ich dann mit dem Enterprise Value (Marktkapitalisierung + zinstragendes Fremdkapital - liquide Mittel) und kann so einen "fairen Wert" für die Aktie ableiten.

Stichtag Wert Kursziel
31.12.2021 1,28 Mrd. 91 Euro
31.12.2022 1,54 Mrd. 110 Euro
31.12.2023 1,77 Mrd. 126 Euro
31.12.2024 2,05 Mrd. 146 Euro

 Geschäftsmodell

Das Kerngeschäft von Energiekontor erstreckt sich von der Planung über den Bau bis hin zur Betriebsführung von Windparks in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Portugal und den USA. Seit 2010 ist man auch im Bereich Solarenergie unterwegs. Es gibt 3 Geschäftsbereiche: 
  1. Projektentwicklung: Diese umfasst die gesamte Wertschöpfungskette von der Akquise bis zur Inbetriebnahme und dem Verkauf der Projekte einschließlich Repowering - sowohl für Wind als auch für Solarparks.
  2. Stromproduktion: Aktuell betreibt Energiekontor Wind- und Solarparks mit einer Nennleistung von rund 330 Megawatt und der Bestand soll bis 2023 auf 500 Megawatt anwachsen.
  3. Betriebsentwicklung: Diese umfasst sämtliche Aktivitäten nach Inbetriebnahme der Anlagen, wie Betriebsführung oder Effizienzsteigerungen

Investmentcase

Nur mit einem massiven Ausbau der erneuerbaren Energien wird Deutschland seine Ziele erreichen, den Klimawandel zu stoppen und sich von russischem Gas unabhängig zu machen. Dieser Ausbau geht jedoch nur über die Projektierer und hier ist Energiekontor mit einer Pipeline >7,7 GW hervorragend positioniert. Waren bisher die langwierigen Genehmigungsverfahren das Hauptproblem, so hat sich mit der Ampelregierung bzw. spätestens dem Ukrainekrieg im wahrsten Sinne des Wortes der "Wind gedreht". Die bereits wertvolle Pipeline hat durch das Ziel der Bundesregierung, Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und Abstandsregeln anzupassen, noch einmal an Wert gewonnen. Aber auch in Großbritannien oder den USA gibt es politischen "Rückenwind" für Energiekontor. Der Eigenbestand profitiert von den aktuell hohen Strompreisen und da man nur das in Projekte investiert, was man mit dem Eigenbestand verdient, verbessert dieses temporäre Phänomen die langfristigen Perspektiven deutlich.

Trigger

Das Sommerpaket der Bundesregierung sollte mit weiteren Erleichterungen in den Genehmigungsverfahren noch einmal einen Impuls liefern. Den größeren Trigger werden jedoch die Zahlen für das 1.Halbjahr bringen, da laut meinen Analysen die Windausbeute auf einem hohen Niveau liegt und dies dann auf hohe Strompreise trifft. Da man die Kostenblöcke recht stabil hält, wird das den Gewinn massiv ansteigen lassen. Da Energiekontor sich diese hohen Strompreise aktuell auch über 2022 hinaus mit dem Abschluss von PPAs sichert, dürfte dieser Effekt noch länger andauern. Ein weiterer möglicher Trigger wäre ein erneuter Verkauf einer Projektpipeline, wie es 2020 bei Nordex der Fall war. Ich gehe davon aus, dass die Multiplen hier jetzt deutlich höher liegen und damit der Kapitalmarkt die stillen Reserven bei Energiekontor erkennen würde.

Risiken

Sowohl steigende Zinsen als auch steigende Stahlpreise beeinflussen die Profitabilität negativ. Solange die Strompreise und damit die Projektpreise, wie aktuell, sehr hoch sind, ist das kein Problem - sollte es jedoch hier zu einer Wende kommen, wie z.B. 2020, als es teilweise sogar negative Strompreise gab, dürfte das dann jedoch einen doppelt negativen Effekt auf die Profitabilität haben. Dazu kommen die Lieferkettenprobleme, die jedoch nur temporär sind und das Unternehmen bisher nicht gebremst haben. Ein politisches Risiko stellen mögliche Markteingriffe dar, wie aktuell in Italien, Belgien oder Großbritannien - für Deutschland halte ich solch ein Szenario jedoch für sehr unwahrscheinlich.

Nachhaltigkeit

Als Anbieter von nachhaltigem Strom und Projektierer von Wind und Solarparks trägt das Unternehmen direkt dazu bei, den Klimawandel zu stoppen. Die Unternehmensvision seit der Gründung lautet daher auch, die komplette Stromversorgung aus 100% erneuerbaren Energien zu sichern - und das ohne staatliche Subventionen.

Ermittlung des fairen Wertes - Ansatz: SOTP-Analyse

Da Energiekontor über hohe stille Reserven verfügt (man hat bis zum Verkauf eines Windparks hohe Kosten für die Projektentwicklung, denen fast keine Erträge gegenüberstehen und bilanziert die Windparks im Eigenbestand zu Anschaffungs- und Herstellungskosten), ist aus meiner Sicht der SOTP-Ansatz richtig. Hier bin ich wie folgt vorgegangen:

1.Wert Projektpipeline ermitteln: 
Transaktionen, in denen keine fertigen Projekte, sondern eine Pipeline mit unfertigen Projekten den Besitzer gewechselt haben, sind selten. Der Deal von Nordex gibt einen Wert von ca. 0,15 Mio./MW, die letzte Transaktion von Baywa einen Wert von 0,16 Mio./MW. Allerdings ist wenig über die Qualität der Pipeline bekannt (sprich in welcher Phase sich die Projekte beim Verkauf befanden). Bei Energiekontor sind zahlreiche Projekte mittlerweile in den lukrativen Phasen 3-5, weswegen ich mir durchaus ein höheres Multiple vorstellen könnte. Auch waren die genannten Transaktionen vor dem starken Anstieg der Strompreise sowie den Änderungen in den Genehmigungsverfahren. Aus Vorsichtsgründen gehe ich dennoch einfach von den 0,16 Mio./MW aus. Für das Wachstum der Projektpipeline orientiere ich mich an den historischen Wachstumsraten. 
Stichtag Pipeline Wert
31.12.2021 7,7 GW 1,23 Mrd.
31.12.2022 9,2 GW 1,47 Mrd.
31.12.2023 10,3 GW 1,65 Mrd.
31.12.2024 11,5 GW 1,84 Mrd.

2.Wert Eigenbestand ermitteln:

Hier gibt es bessere Vergleichswerte, die zwischen 0,8 und 1 Mio. /MW schwanken. Auch hier nehme ich aus Vorsichtgründen den unteren Rand. Aufgrund der stark gestiegenen Strompreise erhöhe ich diesen Wert jedoch um 10% (was bei einer mittleren Restlaufzeit von knapp 14 Jahren bei Energiekontor einem Strompreisanstieg von 140% entspräche - die Preise sind jedoch seit 2021 um deutlich mehr gestiegen und dieses hohe Preisniveau hat sich Energiekontor teilweise auch schon für längere Zeiträume gesichert, auch hier bin ich also durchaus "vorsichtig" unterwegs). Für das Wachstum des Eigenbestands orientiere ich mich an den historischen Wachstumsraten.

Stichtag Eigenbestand Wert
31.12.2021 0,33 GW 0,3 Mrd.
31.12.2022 0,4 GW 0,36 Mrd.
31.12.2023 0,5 GW 0,45 Mrd.
31.12.2024 0,6 GW 0,54 Mrd.

3.Wert Betriebsführung:

Dieser Bereich ist zu vernachlässigen in der Gesamtbetrachtung, daher setzte ich den Wert mit 0 an (obwohl man auch 5, 10 oder 15 Mio. nehmen könnte).

4.SOTP vs. Enterprise Value:

Die Summe aus Projektpipeline und Eigenbestand vergleiche ich dann mit dem Enterprise Value (Marktkapitalisierung + zinstragendes Fremdkapital - liquide Mittel) und kann so einen "fairen Wert" für die Aktie ableiten.

Stichtag Wert Kursziel
31.12.2021 1,28 Mrd. 91 Euro
31.12.2022 1,54 Mrd. 110 Euro
31.12.2023 1,77 Mrd. 126 Euro
31.12.2024 2,05 Mrd. 146 Euro
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